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Hagebau Bauratgeber 2015
Rohr, Schindel, Ziegel, Stein?
Kein Dach
gleicht dem
anderen
Material und Form spielen eine wesentliche Rolle bei jeder Dachbedeckung.
Ob man sich nun auf ältere, natürlichere Formen der Bedeckung besinnt oder doch lieber auf den gebrannten Dachziegel verlässt, hat Einfluss auf Erscheinungsbild und Beständigkeit.
Grundsätzlich unterteilt man die Arten der Dacheindeckung in „har­te” und „weiche” Bedachung.
„Weiche” Bedeckungen werden aus Rohr, Schilf, Stroh und Reet ge­fer­tigt. Lange Zeit nur auf „histo­rischen” Gebäuden zu bewundern, sieht man sie nun auch wieder vereinzelt auf neuen Bauwerken.
Eine derartige Ein­deckung erfordert eine Dach­nei­gung von min­des­tens 45° und wegen der erhöhten Brand­gefahr besondere behörd­liche Genehmigungen. Bitumen gehört eben­falls zu den „weichen” Bedeck­ungen.
„Harte“ Bedeckungen können schon bei ge­rin­ger­er Dach­nei­gung ver­wen­det wer­den. Man zählt dazu z. B. Dach­zie­gel, -stei­ne oder -schin­deln.
Auf welche Art
Durch unterschiedliche Bezeich­nungen, Eigen­namen von Her­stell­ern und „lockeren Sprach­ge­brauch” werden die Ein­deckungs­formen heute im Alltag oft vermischt. Man spricht z. B. manchmal von „Dach­zie­geln“, ob­wohl Dach­steine ge­meint sind. Wichtig für den Bau­herr­en sind die Eigen­schaften der Mate­ria­lien und die Einsatz­mög­lich­keiten.
Dachziegeln
Sie werden aus Ton und Lehm her­ge­stellt, entweder vom Strang ge­zo­gen oder in Formen gepresst und anschließend gebrannt. Es gibt sie unglasiert, engobiert, glasiert oder gedämpft.
Häufige Formen: Reform- und Flach­dach­pfannen, Falz-, Krem­pel-, Bi­ber­schwanz- und Ver­schie­be­zie­gel Vor­teil: auf der Un­ter­sei­te kon­den­sier­tes Wasser trock­net schnell wieder ab
Merkmale guter Tonziegel:
  • frost- und taubeständig
  • wasserundurchlässig und bruchfest
  • keine Risse, Beulen, Abblätterungen
  • hell klingend, wenn man darauf klopft
  • Haltbarkeit von 3 – 4 Generationen
  • früher nur in Naturfarbtönen, heute durch Beimengungen und Ober­flä­chen­be­hand­lung Schat­tie­run­gen von gelb­lich über knall­rot bis blau­grau mög­lich
  • viel Schmuckzubehör erhältlich
Dachsteine
Anders als Ziegel werden sie auf Zementbasis unter Beigabe von Sand, Wasser und Farbpigmenten erzeugt, Oberflächen sind granuliert oder glatt.
Häufige Formen: Biberschwanz (ebe­ner Stein ohne Falz), Flach­dach­stei­ne (mit oder ohne Kopf­ver­schluss), Falz­dach­stei­ne; vie­le Son­der­for­men, -far­ben und -for­ma­te mög­lich.
Merkmale von Betonsteinen:
  • sehr frostbeständig
  • robust
  • ökologisch
  • rentabel und maßgenau
  • hoher Brand- und Schallschutz
  • passen durch große Auswahl an Formen und Farben zu jedem Baustil
Dachschindeln
Schin­deln sind die Ur­form der Dach­ein­deck­ung. Rinden­stücke, fla­che Steine oder Holz­platten (mit Stei­nen be­schwert) wur­den auf Hütten­dächer gelegt, um sie trocken zu halten. Meist kommen sie dort zum Ein­satz, wo Zie­gel oder Dach­steine wegen ex­tre­mer Steil­heit des Daches nicht ver­wen­det wer­den können, denn Schin­deln werden an­ge­na­gelt.
Mögliche Materialien:
  • Holz (Fichte, Oregon-Kiefer, Lärche, Zeder)
  • Ton oder auch Beton
  • Schiefer
  • Faserzement („Eternit“)
  • Bitumen
  • Alublech, verzinntes Kupfer, Titanzink, Aluminium, ...
Die Qual der Wahl beim Material
Durch neue Entwicklungen der Industrie, durch „Wiederbelebung“ alter Techniken und durch Kom­bi­na­tion von ver­schie­denen For­men und Stoffen er­ge­ben sich für die Dach­ein­deck­ung daher viele Mög­lich­keiten der Ma­te­ri­al­aus­wahl. So ste­hen Zie­gel, Platten, Schin­deln, Bah­nen und an­de­re For­men aus fol­gen­den
Materialien zur Auswahl:
  • Ton und Lehm
  • Holz
  • Beton
  • Stein, Schiefer, Gneis
  • Faserzement („Eternit“)
  • Metalle (verzinntes Kupfer, Alublech, Titanzink u. a.)
  • Bitumen
  • Stroh, Schilf, Reet, Matten, Rinden
  • verschiedene Kunststoffe
Darüber hinaus kommen auch immer häufiger Kombinationen zum Einsatz, vor allem, wenn man sich für die Nutzung von Sonnenenergie entscheidet. Mehr dazu auf Seite 39.