Durch Materialermüdung, Witterungs und Umwelteinflüsse oder mechanische Einwirkungen zeigt selbst die beste Qualitätsfassade früher oder später Abnützungserscheinungen oder kleinere Schäden. Je eher Sie darauf reagieren, umso einfacher und günstiger lassen sie sich beheben. Übersieht man sie, kann später womöglich eine vollständige Sanierung nötig werden. Sie können den Zustand des Putzes oder der Fassade selbst überprüfen.
Optischer Test Untersuchen Sie die Fassade nach Wasser-, Schmutz- oder Rostflecken. Bei Wasserflecken müssen Sie der Ursache auf den Grund gehen. Kann diese behoben werden, die Wand mit Isolieranstrich behandeln. Rostflecken brauchen vor dem Neuanstrich eine Spezialgrundierung.
Kratztest Mit Fingernagel oder Holzstäbchen über den Anstrich/Putz kratzen, platzt er ab, muss er ganz entfernt und durch neuen ersetzt werden.
Klebestreifentest Etwa 20 cm langen Klebestreifen fest an die Wand drücken, mit Ruck wieder abziehen. Bleibt Farbe dran, vor Neuanstrich die alte Farbe entfernen.
Wischtest Wenn bei einem festen „Wisch” Farbe an der Hand bleibt, der Putz „absandet” oder abbröckelt, keinesfalls „einfach drübermalen“! Hier ist intensive Sanierung nötig.
Saugtest Wand mit einem Schlauch bespritzen. Wenn sie sich mit Wasser vollsaugt, muss möglicherweise neu grundiert werden.
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Klopftest Klingt die Wand beim „Anklopfen“ hohl, muss hier der Putz entfernt, dann die Ursache gefunden werden. Ist sie beseitigt, kann neu verputzt werden. Möglicherweise ist eine komplette Sanierung nötig.
Drucktest Hat Ihr Haus eine dauerelastische Beschichtung? Mit dem Finger einige Sekunden lang in den alten Anstrich drücken, bleibt kurzfristig eine Druckstelle, ist der Anstrich „dauerelastisch“ und braucht einen speziellen Anstrich.
Nicht immer lässt sich die Fassade mit einem Anstrich „erneuern“. Manchmal ist eine gründlichere Sanierung nötig.
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Sind die Fugen undicht?
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Zeigen sich Haarrisse (< 0,2 mm Breite, Folgen altersbedingt nachlassender Elastizität)? Sie können mit wasserabweisender Speziallösung überstrichen werden. Bei mineralischen Untergründen sind andere Maßnahmen erforderlich.
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Sind Algen, Pilze oder Flechten erkennbar? Hier ist rasches Handeln gefragt, besonders, wenn sie sich schon in der Wärmedämmung eingenistet haben.
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Bemerken Sie bei der Wischprobe ein „Absanden“ des Putzes?
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Wurden an der Fassade Eingriffe gemacht (z.B. Bohrungen, Verlegen von Leitungen, Lüftungen, ...)?
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Sind Risse an der Fassade erkennbar, die durch unterschiedliche Setzungen von Gebäudeteilen stammen? In diesem Fall muss ein Spezialist dringend die Statik des Gebäudes prüfen!
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Bei der Wartung wird zuerst der Ist-Zustand überprüft (bestehender Aufbau von Dämmung und Fassade, Festigkeit, Schichtdicken, Funktionalität, Bauphysik). Die kann nur ein Fachmann feststellen. Er wird Ihnen auch gleich entsprechende Lösungen vorschlagen.
Eine Fassadenrenovierung bringt nicht nur „schöneres Aussehen“, sondern auch andere Vorteile:
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zusätzliche Verbesserung der Optik durch Profile, Gesimse oder Faschen
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Verbesserung des Wärmeschutzes (Reduzierung der Heizkosten) durch Aufbringung eines zusätzlichen oder Erneuerung des alten Wärmedämmverbundsystems
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Verbesserung des Schallschutzes durch Tausch der Wärmedämmplatten gegen Schallschutzplatten
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Kosten- und Zeitersparnis durch Kauf größerer Materialmengen, wenn man auch gleichzeitig eventuelle Innendämmung erneuert
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Ihr Fachberater hilft Ihnen, das optimale Material auszuwählen und empfiehlt gegebenenfalls auch geeignete Methoden oder Spezialisten.
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