Bei Putzen differenziert man zwischen zwei großen Gruppen, den Kunststoff- und den mineralischen Putzen.
Mineralputze
Sie bestehen aus Sand und mineralischen Bindemitteln (Zement, Kalk, Gips u. Ä.) und mineralischen Zuschlägen. Beim Anmischen mit Wasser kommt es zu einer chemischen Reaktion, die die Stoffe verbindet. Es gibt mineralische Putze für Außen- und Innenbereich und für Ober- und Unterputz.
Je nach mineralischem Zusatz ändern sich Härte, Struktur, Festigkeit und andere Eigenschaften.
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Kalkmörtel: vor allem für Innenbereich geeignet, sehr feuchtigkeitsregulierend
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Gipsmörtel: nur für Innenputz verwendbar, nicht für Feuchträume geeignet, da Gips zuviel Wasser aufnimmt, sehr atmungsaktiv
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Anhydritmörtel: ähnlich wie Gipsmörtel, für Innenbereich, meist für Böden (Estrich) verwendet
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Kalk/Zement-Mörtel: vor allem als Außenputz, hohe Festigkeit und gleichzeitig gute Dehnfähigkeit
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Zementmörtel: für Außenbereich (bes. Keller und Sockel), spröde, aber sehr fest und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit
Es gibt viele fertige Spezial-mischungen wie z. B. Thermo-, Silikat-, Feuchtraum-, Edel- und Dekorputze.
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Kunststoff(Kunstharz)putze
Sie werden durch Zugabe organischer Bindemittel hergestellt und bereits gebrauchsfertig angeboten.
Es gibt sie sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich, und sie sind für geschickte Heimwerker leicht selbst zu verarbeiten.
Da sie nur in dünnen Schichten aufgetragen werden (innen einlagig, außen mehrlagig), darf die Wand keine groben Unebenheiten haben und muss relativ glatt sein.
Es gibt sie in vielen Strukturen und Farbtönen. Sie sind wetterbeständig, scheuerfest, strapazierfähig und wasserdampfdurchlässig.
Putze werden von Profis meist mit Maschinen aufgebracht, während Heimwerker die kostengünstigere manuelle Methode wählen. Grundsätzlich ist dabei zu beachten:
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Auf gut haftenden, nicht sandenden Untergrund achten!
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Mörtel mit viel Schwung anwerfen. So wird die Luft aus den Oberflächenporen verdrängt, damit der Putz richtig haftet.
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Nicht bei Frost, praller Sonne oder Regen arbeiten.
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Bei mehreren Putzlagen Produkte aufeinander abstimmen (unterschiedliche Dehneigenschaften geben Risse!).
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Beim manuellen Putzen kann ein geschickter Handwerker effektvolle Oberflächen und Muster gestalten: Glätt-, Reibe-, Kratz , Kellenstrich oder Scheibenputz.
Durch Verwendung verschiedener Werkzeuge und Beigaben (Körnungen) entstehen interessante Strukturen.
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