Ob Sie Omas alte Kommode neu streichen wollen oder ein noch unbehandeltes Regal, es ist nicht so schwer.
Unbehandeltes Holz
Zu behandelnde Flächen von Schmutz, Staub und Fett reinigen (mit Kernseifenlauge), hartnäckige Flecken mit Terpentinsalz entfernen, mit sauberem Wasser nachwischen. Die Nässe hilft auch, kleine Unebenheiten oder Schrammen im Holz zu lindern. Bevor Sie weiterarbeiten, muss das Holz gut trocknen.
Bereits behandeltes Holz
Wurde das Werkstück schon einmal lackiert oder bemalt, muss erst der alte Anstrich entfernt werden. Lack mit Heißluftpistole/starkem Föhn erweichen und einfach abziehen. Andere Anstriche mit Abbeizmittel beseitigen. Herstellerhinweise beachten, Schutzbrille, Handschuhe, ev. Mundschutz tragen!
Schleifen
Vor der Weiterbearbeitung wird das Holz zur Glättung rauer Fasern geschliffen:
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mit grobem Schleifpapier beginnen
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mit jedem Schleifdurchgang feinere Körnung verwenden
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sehr grob verarbeitetes Holz auch zwischen zwei Anstrichen schleifen
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vor der Grundierung ca. mit Körnung 120 schleifen – immer in Richtung der Holzmaserung arbeiten.
Nach dem ersten Anstrich (der Lasur) erfolgt noch ein feiner Schliff. Staub und Späne mit weicher Bürste entfernen.
Streichen
Nun Farbe, Lasur oder Lack auftragen:
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auf sauberen, fettfreien und trockenen Untergrund achten
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immer in Faserrichtung und in einem Zug streichen
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bevor die Farbe trocknet, noch einmal mit dem Pinsel nachziehen.
Gegebenenfalls müssen Sie noch einen Schleif- und Streichdurchgang einlegen.
Trocknungszeiten
Acrylharzprodukte auf Wasserbasis trocknen schneller als Lacke und Lasuren auf Alkydharzbasis. Letztere brauchen viel frische Luft dazu. Die Trocknungszeiten sind auf der Dose bzw. Verpackung angegeben.
Proben
Manchmal sieht der Farbton auf der Dose anders aus als am fertigen Objekt. Wenn Sie wissen wollen, wie Lack oder Farbe auf Ihrem Werkstück wirken, versuchen Sie erst einen Probeanstrich an verdeckter Stelle.
Lackanstrich prüfen: mit Finger an verdeckter Stelle drücken, bleibt ein Abdruck, ist der Lack noch nicht gehärtet.
Ein Holzbrett, das eine Druckstelle hat, brauchen Sie nicht auszusortieren.
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über Nacht feuchten Schwamm auf die Stelle legen, durch die Feuchtigkeit quillt das Holz auf, die Druckstelle verschwindet.
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oder: mit Bügeleisen und feuchte Tuch „drüberdämpfen”, ev. einige Wiederholungen.
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Kleine Wunden sind heilbar
Bei Kratzern oder kleineren Schrammen auf polierten Holz-Oberflächen versuchen Sie Folgendes:
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Mischung aus gleichen Teilen Essig und Öl bereiten
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schadhafte Stelle damit mehrmals betupfen
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mit weichem Wolltuch nachpolieren
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Vorgang einige Male wiederholen, bis die Kratzer verschwunden sind.
Sollte dies nicht wirken, gibt es in Ihrem Baufachmarkt Spezialpräparate zum Ausbessern kleinerer „Wunden“ im Holz.
Holzwürmer können wertvolle Möbel beschädigen, daher muss man versuchen, sie zu vertreiben.
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Möbel einen Tag lang in die Sauna oder bei praller Sonne ins Auto legen
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große Möbel: in jedes Wurmloch eine Spur Salmiak spritzen (Spritzen in Apotheken erhältlich). Im Freien oder bei guter Durchlüftung ausführen.
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Hartholzmöbel: Teller mit Eicheln in die Nähe des Möbels stellen.
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Versagen diese Tricks, wird der Griff zu chemischen Mitteln nötig, um das Möbel vor dem Zerfall zu retten. Ihr Fachberater empfiehlt Ihnen geeignete Präparate.
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